© Verlag der Tagesspiegel/Laurin Schmid
Von links nach rechts:
Thomas Trappe, Moderator und Redaktionsleiter beim Tagesspiegel Background „Gesundheit & E-Health“
Martina Stamm-Fibich MdB, Mitglied im Gesundheitsausschuss und Patientenbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion
Dr. Jens Becker, Vorstand, Berufsverband der Pneumologen, Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein
Dr. Siiri Doka, Referatsleiterin für Gesundheits- und Pflegepolitik, BAG Selbsthilfe
Prof. Torsten Bauer, Chefarzt, Klinik für Pneumologie im Helios Klinikum Emil von Behring GmbH
Veranstaltungsübersicht Tagesspiegel Expertenrunde „Chronisch Krank“
Schwerpunkt Lunge - Wie steht es um die Versorgung in Deutschland?
Unter dem Titel „Chronisch krank - Wie steht es um die Versorgung in Deutschland?" fand am Mittwoch, den 11. Oktober 2023, in Berlin ein impulsgebendes Fachgespräch des Tagesspiegels statt. Mit dem Fokus auf chronische Lungen- und Atemwegserkrankungen diskutierten Bundestagsabgeordnete, Vertreter des „Jahrzehnts der Lunge" und medizinischer Fachgesellschaften sowie Patientenvertreter:innen darüber, wie die strukturierte Versorgung chronisch kranker Menschen in Deutschland verbessert werden kann. Eingeladen war ein ausgewähltes Fachpublikum, das sich rege an der Diskussion beteiligte.
Zum Auftakt der Veranstaltung hielt der freiberufliche Gesundheitsökonom Evert-Jan van Lente einen Impulsvortrag über die Rolle der Disease-Management-Programme (DMP), gefolgt von einem weiteren Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Torsten Bauer, Chefarzt der Klinik für Pneumologie am Helios Klinikum Emil von Behring GmbH. Laut van Lente profitieren in Deutschland bereits mehr als 8 Millionen Menschen von DMP. Durch die koordinierte Versorgung können zum einen Krankenhauseinweisungen reduziert werden. Zum anderen zeigen Studien deutliche Effizienzvorteile gegenüber einer gewöhnlichen Versorgung ohne Einschreibung in DMP.
Auch die anschließende Diskussionsrunde, an der unter anderem Frau Martina Stamm-Fibich (MdB, SPD) teilnahm, griff die Chancen der DMP mehrmals auf. Es herrschte Einigkeit, dass vor dem Hintergrund der vielen Betroffenen eine strukturierte und qualitätsgesicherte Versorgung besonders wichtig ist. Doch auch regelmäßige Gesundheitschecks und Früherkennungsuntersuchungen wurden als Wege zu einer besseren Versorgung thematisiert. Dr. Jens Becker betonte etwa, dass der regelmäßige Gesundheits-Check ab Vollendung des 35. Lebensjahres die Früherkennung von chronischen Lungen- und Atemwegserkrankungen verbessern kann.
Dr. med. Nicole Maison, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin an der Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital München, meldete sich aus dem Publikum zu Wort. Sie setze sich ein für Allergiescreenings bei Kindern zur Früherkennung, etwa von Asthmaerkrankungen. Sie ist überzeugt, dass diese unbedingt notwendig sind.
Diese und weitere Lösungsansätze finden sich auch in den Forderungen des Expertenkreises des Jahrzehnts der Lunge. Taggleich mit der Veranstaltung erfolgte die Veröffentlichung des aktuellen Politischen Kompass - Strukturierte Versorgung. Das Dokument stellt sechs konkrete politische Lösungsansätze zur Verbesserung der strukturierten Versorgung von chronischen Lungen- und Atemwegserkrankungen vor.
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